Klein aber sehr fein

Zweifelsohne ist der Rosenmontagszug, mit einer Länge von 7 Kilometern und nahezu 10.000 Teilnehmern, in Mainz der närrische Umzug im Rhein-Main Gebiet, schlechthin. Gleichwohl hat dieser Brüder, in wesentlich kleinerem Rahmen, in einigen Stadtteilen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.

Über diesen wird eher weniger berichtet.

Der Umzug am Fastnacht-Sonntag im Mainzer Stadtteil Bretzenheim. Wer ihn einmal erlebt hat kommt gerne wieder, wenn der Zug sich durch die Straßen und Gassen von Bretzenheim schlängelt. Um 14:11 Uhr fällt der Startschuss und die närrische Armada setzt in Bewegung. Über eine Stunde lang erlebt man das bunte Stimmungsbild der gesamten Kitas, Vereine und Initiativen Bretzenheims, wenn sie mit donnerndem Helau das Narrenvolk entlang der Zugstrecke begrüßen. Süßigkeiten werden ebenfalls eifrig geworfen und die kleinsten und kleinen Narren kommen zu ihrem Spaß. Und auch Guggenmusiken dürfen nicht fehlen die den Narrhallesen musikalisch einheizen.

Besonders angenehm und sympathisch macht den Umzug, dass hier nicht dem Alkohol übermäßig zugesprochen wird und Aggressionen hier ebenfalls nicht festzustellen zu sind. Äußerst ideenreich und originell sind die hergerichteten Wagen der Teilnehmer, was das Erscheinungsbild ferner äußerst positiv erscheinen lässt.

Verstärkt wird der Umzug durch den Vorort mit Abordnungen der Mainzer Kleppergarde, der Mombacher Prinzengarde sowie der Mainzer Husarengarde. Die Garden gehören einfach zu jedem Umzug dazu.

Und auch das gibt es in Mainz und Umland nicht alle Tage und ist für den echten Fastnachter und Betrachter sicher nicht uninteressant: Die „Fastnachtszunft Bretzenumer Hexe“, eine Gruppe bestehend aus Hexen, die dem Ursprung nach der schwäbisch-alemannischen Fasnet entspringen. Der Stimmung tut dies allerdings keinen Abbruch, denn auch das passt wunderbar in das Bild dieses eher kleinen, aber doch sehr feinen Umzugs.